17.05.2016 - Humor
„Humor ist, wenn man trotzdem lacht“ heißt es doch so schön und da ist etwas dran. Wer über eine ordentliche Portion Humor verfügt, also auch mal über sich selber lachen kann, hat es leichter als der sprichwörtliche Griesgram. Manchmal kommt man auf diese Weise besser durch peinliche Situationen oder mit Niederlagen klar. Auf einer Bananenschale auszurutschen kann wehtun, aber – wenn man sich nicht ernsthaft verletzt hat – vergeht der Schmerz mit einem Lächeln auf den Lippen schneller, als wenn man sich über das Missgeschick ärgert.Wie es aussieht, nimmt auch die junge Sängerin Jamie-Lee ihren letzten Platz beim Eurovision-Song-Contest in Stockholm mit Humor. Statt sich zu grämen, hofft sie auf: „internationale Angebote …“, was auch immer das heißen mag? Ironie scheint der Hannoveranerin jedenfalls nicht fremd zu sein.
Humor zu haben, schließt den Ernst einer Sache nicht aus. Die Kunst besteht darin, angemessen damit umzugehen. Bei schwarzem Humor scheiden sich manchmal die Geister. Was dem einen gefällt, geht dem anderen zu weit. Trockener Humor wird nicht immer von allen verstanden, kann aber wunderbar sein.
Humor, der permanent unter die Gürtellinie geht und nur darauf abzielt, verursacht bei mir eher Langeweile.
Letztendlich bleibt es Ihnen allein überlassen, wie Sie damit umgehen. Ich wünsche Ihnen immer die richtige Portion Humor in der jeweiligen Situation. Auch wenn es schwerfällt: „Humor ist wenn man trotzdem lacht“.
Ihre Marina Frank
-
- 03.03.2022 - Es geht los mit dem Podcast!
- 05.02.2018 - Wer wie ich Katzen mag, ist hier genau richtig
- 29.01.2018 - Aus Fehlern lernen
- 22.01.2018 - Neugierde: ohne sie geht es nicht
- 10.12.2017 - Die Freunde in die Tasche stecken
- 03.12.2017 - Tolle Worte
- 23.11.2017 - Wünsche
- 12.10.2017 - Die verfahrene Situation in Katalonien
- 22.09.2017 - Reden ist Silber, Schweigen ist Gold
- 10.09.2017 - Begegnungen
Tödliches Geschenk - Leseprobe gefällig?
»Dieses verdammte Telefon!«, rief er plötzlich und hieb mit der Faust auf den Couchtisch, sodass die Tassen auf den Untertassen tanzten. Axel war wütend. Reichte es nicht, dass er in den letzten acht Wochen wegen Bea ständig mit schlechten Nachrichten aus dem Krankenhaus rechnen musste und froh war, wenn das Telefon nicht klingelte? Nun saß er hier wie auf Kohlen und hoffte inständig auf Anna-Lenas Anruf.Hier finden Sie eine weitere LeseprobeWieso kam die Familie nicht zur Ruhe? Es sah doch alles so gut aus. Beas Transplantation stand kurz bevor. Mit Sabines Niere würde sie wieder ganz gesund werden, hatten die Ärzte gesagt, und nun das! Wo war Anna-Lena?
Um viertel nach elf klingelte es an der Haustür. Axel ging, um zu öffnen. Es war Conny. Anstatt ihn wie sonst überschwänglich zu begrüßen und mit einem Redeschwall zu überfallen, stand sie nur so da. Sie sah ihn entsetzt an – einen Zettel in der Hand.
Axel verstand nicht, was das sollte. Er brauchte einen Moment, bevor er fragte: »Ist alles in Ordnung mit dir?« Er trat einen Schritt zur Seite, um Conny hereinzulassen. Sie rührte sich nicht. Es sah so aus, als sei sie an der Türschwelle festgeklebt.
»Komm ins Haus. Du wirst noch ganz nass«, sagte Axel, schob Conny mit einer Hand, die er ihr auf den Arm legte, an sich vorbei und schloss die Tür. Axel sah Conny an. Wortlos hielt sie ihm den Zettel entgegen.
»Was soll ich damit?«, fragte Axel. Conny schwieg noch immer. »Was ist denn bloß mit dir los? Hast du etwa deine Sprache verloren?«
»Lies!«, sagte Conny mit tonloser Stimme. Axel griff nach dem Zettel, der vom Regen feucht geworden war. Er las die Worte, die darauf standen, ohne deren Bedeutung zu erfassen. Sie lauteten:
Diese Transplantation darf nicht stattfinden!
Wenn Sie Ihre Tochter lebend wiedersehen wollen,
lassen Sie die Finger davon!!!