26.10.2015 - Platzwechsel
Ein Platzwechsel kann nicht schaden. Was ich damit meine? Nun ja, probieren Sie es doch einmal aus und setzen Sie sich nicht - wie immer - auf denselben Stuhl am Tisch. Ob in der Familie oder allein. Wir Menschen sind Gewohnheitstiere und mögen es, den üblichen Platz einzunehmen. Niemand kommt auf die Idee, am liebgewonnenen Sitz zu zweifeln. Dabei kann es interessant sein, die Küche oder das Wohnzimmer aus einer völlig anderen Perspektive zu erleben.Die Lichtverhältnisse, das Gefühl für den Raum und die Aufteilung der Möbel werden neu wahrgenommen. Dadurch kommt unser Gehirn in Schwung. Die Fantasie wird angeregt und vielleicht schauen wir wieder genauer hin.
Der oft so graue Alltag wird nicht bunter, wenn man auf einem anderen Platz sitzt, aber die Kommunikation verläuft in neuen Bahnen.
Stellen Sie sich nur einmal eine vierköpfige Familie beim Sonntagsfrühstück vor. Der Tisch ist mit reichlich leckeren Zutaten wie Butter, Marmelade, Brötchen, Orangensaft, Käse- und Wurstteller, Tee- und Kaffeekannen gedeckt. In einer Ecke steht ein mit Eiern gefülltes Körbchen, in der anderen die Milch. Jedes Familienmitglied wird irgendwann darauf angewiesen sein, um etwas zu bitten, zum Beispiel, wenn es ein Ei möchte oder den Tee.
Auf ganz neuen Plätzen wird sich auch der Austausch unter einander verändern.
Das mag banal klingen. Aber gerade darin liegt manchmal der Clou.
Ich stelle gern meine Möbel um. Das bedeutet für meine Mitmenschen meistens etwas Stress und Katze Hanni ist noch weniger davon begeistert, sich umzugewöhnen. Mir macht es aber Spaß.
Sie müssen ja nicht gleich Ihr ganzes Wohnzimmer umräumen. Setzen Sie sich einfach mal ans andere Ende des Tisches und schauen Sie, was geschieht. Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei Ihrem Platzwechsel.
Ihre Marina Frank
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