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06.02.2015 - Rituale - oder "immer dasselbe"

Wer kennt das nicht? Es ist immer dasselbe: Wir stehen jeden Morgen auf, erledigen unseren Alltag und setzen uns Abend für Abend vor den Fernseher oder hören Musik. Dann geht es irgendwann, vielleicht sogar immer zur gleichen Uhrzeit, ins Bett, um am nächsten Morgen wieder fit zu sein. Auch die Wochenenden sehen eigentlich immer gleich aus: Jeden Samstag wird die Wohnung geputzt, der Großeinkauf gemacht und nachmittags geht es zum Sport oder man verbringt einige Stunden mit der Familie. Abends gibt es eine Show im Fernsehen und sonntags fährt man zu den Schwiegereltern.

Wer von uns hat nicht schon einmal den Wunsch verspürt, auszubrechen, alles stehen und liegenzulassen und einfach abzuhauen? Es macht Spaß sich vorzustellen, irgendwo ganz neu anzufangen, wo einen niemand kennt und man sich etwas Eigenes aufbauen kann.

Dennoch sollten wir unseren Alltag nicht unterschätzen. Der Mensch ist bekanntlich ein Gewohnheitstier und braucht Abläufe, die sich ständig wiederholen. Das gibt Sicherheit.

Spätestens, wenn ein unvorhersehbares Ereignis eintritt und das Leben durcheinanderbringt, vermissen wir den gewohnten Tagesablauf. Es muss nur jemand, der uns nahesteht ins Krankenhaus kommen oder in unsere Wohnung eingebrochen werden und schon stehen wir vor ganz neuen Herausforderungen. Sie können einen leicht aus der Bahn werfen.

Aber das muss nicht sein. Um dies zu vermeiden, gibt es die Möglichkeit, sich kleiner Rituale zu bedienen, die man täglich anwenden kann und die nur wenig Zeit beanspruchen.

Beachten Sie dabei folgendes:

Das Ritual soll Spaß machen und angenehme Gefühle in Ihnen auslösen.
Das Ritual ist Ihr ganz persönliches Ereignis des Tages und Sie entscheiden, was es beinhaltet.
Das Ritual kann überall stattfinden. Sie bestimmen den Ort dafür.
Das Ritual kann auch etwas länger dauern. Sie entscheiden, wie viel Zeit sie dafür benötigen.

Hier einige Vorschläge:

Zünden Sie beim Frühstück eine Kerze an und erfreuen Sie sich an ihrem Schein.
Atmen Sie zehnmal tief ein und aus, bevor Sie mit Ihrem Tagewerk beginnen.
Nehmen Sie ein Foto zur Hand, das Sie mögen und schauen Sie es einige Sekunden lang an.
Trinken Sie jeden Abend vor dem Schlafengehen einen Kakao oder etwas anderes, das Ihnen schmeckt.

Rituale geben Kraft, Sicherheit, Halt und Selbstvertrauen.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg mit Ihrem ganz persönlichen Ritual. Und machen Sie es sich klar:
Der Alltag kann gut tun, selbst wenn man manchmal meint, es sei immer dasselbe.

Ihre Marina Frank


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Tödliches Geschenk - Leseprobe gefällig?

»Dieses verdammte Telefon!«, rief er plötzlich und hieb mit der Faust auf den Couchtisch, sodass die Tassen auf den Untertassen tanzten. Axel war wütend. Reichte es nicht, dass er in den letzten acht Wochen wegen Bea ständig mit schlechten Nachrichten aus dem Krankenhaus rechnen musste und froh war, wenn das Telefon nicht klingelte? Nun saß er hier wie auf Kohlen und hoffte inständig auf Anna-Lenas Anruf.

Wieso kam die Familie nicht zur Ruhe? Es sah doch alles so gut aus. Beas Transplantation stand kurz bevor. Mit Sabines Niere würde sie wieder ganz gesund werden, hatten die Ärzte gesagt, und nun das! Wo war Anna-Lena?

Um viertel nach elf klingelte es an der Haustür. Axel ging, um zu öffnen. Es war Conny. Anstatt ihn wie sonst überschwänglich zu begrüßen und mit einem Redeschwall zu überfallen, stand sie nur so da. Sie sah ihn entsetzt an – einen Zettel in der Hand.

Axel verstand nicht, was das sollte. Er brauchte einen Moment, bevor er fragte: »Ist alles in Ordnung mit dir?« Er trat einen Schritt zur Seite, um Conny hereinzulassen. Sie rührte sich nicht. Es sah so aus, als sei sie an der Türschwelle festgeklebt.

»Komm ins Haus. Du wirst noch ganz nass«, sagte Axel, schob Conny mit einer Hand, die er ihr auf den Arm legte, an sich vorbei und schloss die Tür. Axel sah Conny an. Wortlos hielt sie ihm den Zettel entgegen.

»Was soll ich damit?«, fragte Axel. Conny schwieg noch immer. »Was ist denn bloß mit dir los? Hast du etwa deine Sprache verloren?«

»Lies!«, sagte Conny mit tonloser Stimme. Axel griff nach dem Zettel, der vom Regen feucht geworden war. Er las die Worte, die darauf standen, ohne deren Bedeutung zu erfassen. Sie lauteten:

Diese Transplantation darf nicht stattfinden!
Wenn Sie Ihre Tochter lebend wiedersehen wollen,
lassen Sie die Finger davon!!!

Hier finden Sie eine weitere Leseprobe