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Marina Frank - Ganz schön vielseitig!


03.12.2017 - Tolle Worte

Tolle Worte! Das klingt eigenartig und man fragt sich, was damit gemeint ist. Vor ein paar Tagen hatte ich Gelegenheit, dahinterzukommen.

„Tolle Worte“ ist das Motto von Autorinnen und Autoren mit Behinderung. Sie treffen sich einmal im Monat, um zu schreiben. In ihrer sogenannten Schreibwerkstatt entstehen die unterschiedlichsten Texte, Kurzgeschichten, Gedichte und vieles mehr. Die Behinderung hält sie keineswegs vom kreativen Schaffen ab.

Wer schreibt, will seine Werke meistens auch irgendwann einmal veröffentlichen. Den Macherinnen und Machern von „Tolle Worte“ geht es da nicht anders. Und sie haben eine Menge mitzuteilen. Ob im Internet oder bei Lesungen. Die Einrichtung Leben mit Behinderung Hamburg steht hinter ihnen und fördert dieses Projekt, sodass Menschen, die bislang so gut wie noch nie in der Öffentlichkeit Gehör gefunden haben, ihre Gedanken, Wünsche, Hoffnungen und ihren Unmut, Ängste, Erlebnisse und Eindrücke zum Ausdruck bringen können. Sie tun dies auf eine ganz persönliche Art und Weise. Auch der Humor kommt dabei nicht zu kurz.

Am 30. November wurde nun ein Jubiläum gefeiert: zehn Jahre „Tolle Worte“. Zu diesem Anlass luden die Mitglieder der Schreibwerkstatt zu einer Lesung ein. Sie fand mitten in St. Georg, dem Multikulti-Stadtteil im Herzen Hamburgs, statt. Bei Musik eines Saxophon-Quartetts der Jugendmusikschule, leckerem Essen und Getränken sowie anregenden Gesprächen in der Pause, wurde es für alle ein einmaliger Abend. Ganz besonders für die Autorinnen und Autoren. Für ihre zumeist selber vorgetragenen Werke bekamen sie viel Applaus.

Ich kann nur ganz herzlich gratulieren und sage: Tolle Worte – ein tolles Projekt. Weiter so!

Wer mehr darüber erfahren möchte, ist auf der Homepage www.tolle-worte.de richtig oder schaut mal unter www.lmbhh.de nach.

Ihre Marina Frank


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Ein Katalanischer Sommer - Leseprobe gefällig?

Barcelona ist strahlend hell. Am tiefblauen Himmel scheint die Sonne und die Luft flimmert vor Hitze über der Plaça Catalunya im Herzen der Stadt. Touristen sitzen auf schattigen Bänken, um ein Weilchen zu rasten. Kinder füttern Tauben und jagen ihnen nach. Junge Leute haben es sich unter Bäumen auf einer kleinen Rasenfläche bequem gemacht.

Heute ist Mittwoch. Manuela steht oberhalb der Plaça neben einer Wasser-Fontäne, die ihre erfrischenden feinen Tröpfchen vom leichten Wind in alle Himmelsrichtungen davontragen lässt. Hamburg scheint ihr unendlich weit weg zu sein. Wenn sie jetzt daran denkt, kommt es ihr grau und kalt vor. Und dann ist da noch Thorsten. Auf seine Gesellschaft legt sie zurzeit keinen gesteigerten Wert. Manuela will gar nicht wissen, mit wem er sie dieses Mal betrogen hat. Sie nimmt an, dass es sich entweder um eine Sekretärin oder eine seiner Studentinnen handelt. Die jungen Mädchen himmeln ihren Herrn Professor Thorsten Schenk ja geradezu an. Manuela fragt sich, was sie dazu bewegt, ausgerechnet Kunstgeschichte zu studieren. Sie selber findet die Analyse der Werke »alter Meister« ermüdend.

Manuela schüttelt den Kopf und blickt in Richtung der Straße, um auf andere Gedanken zu kommen. Hier ist was los. Linienbusse, Lastwagen, PKWs, die Stadtrundfahrtbusse und nicht zu vergessen die für Barcelona so typischen schwarz-gelben Taxis stauen sich und kommen nur langsam vom Fleck. Motorradfahrer sausen zwischen den anderen Verkehrsteilnehmern hindurch. An der Haltestelle für die Aero-Busse, mit denen die Touristen vom bzw. zum Flughafen gebracht werden – sie befindet sich direkt vor dem Gebäude des Corte Inglés, Spaniens größter Kaufhauskette – steigen Neuankömmlinge aus und strömen auf die Straße. Andere Leute drängen in den Bus, um ihre Abreise anzutreten. Auch die Gehwege sind gut besucht. Menschen aus aller Herren Länder bestaunen Geschäfte und Hotels. Manuela stört das nicht. Trotz der rund zweitausend Kilometer, die sie im Zug durch halb Europa zurückgelegt hat, fühlt sie sich frisch und ausgeruht, ja irgendwie beschwingt.

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