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Marina Frank - Ganz schön vielseitig!


10.09.2014 - Treffen Sie sich selber!

Es gibt Tage, an denen geht es einem so richtig schlecht. Man möchte mit jemandem reden, ruft alle möglichen Leute an, aber niemand hat Zeit. Alle sind furchtbar im Stress, müssen dieses und jenes erledigen. Man könnte den Eindruck gewinnen, sie litten schrecklich darunter.

Trifft das tatsächlich zu oder habe ich aus gutem Grund den Eindruck, dass es vielen gefällt, sich wichtig zu nehmen und über ihre Aufgaben zu definieren?

Es ist immer schön, beschäftigt zu sein. Wer wollte das bestreiten? Dennoch besteht die Gefahr, sich selber vor lauter Arbeit aus den Augen zu verlieren. Für andere da zu sein, ist wunderbar, für sich selber auch.

Nehmen Sie sich Zeit für sich. Und sagen Sie mir jetzt bloß nicht, dafür hätten Sie keine Zeit! Das nehme ich Ihnen nicht ab. Verabreden Sie sich mit sich selber. Eine halbe Stunde pro Woche sollten Sie dafür übrig haben.

Machen Sie etwas Schönes, und zwar allein. Tun Sie Dinge, die Sie lange nicht mehr getan haben. Gehen Sie am Wasser spazieren. Gönnen Sie sich eine Massage. Setzen Sie sich in ein Café und lesen bei einem Stück Sahnetorte die Zeitung oder ein Buch. Bummeln Sie durch eine Galerie. Schlendern Sie eine Einkaufsstraße entlang. Nehmen Sie am helllichten Tag ein Schaumbad und verwenden Sie dafür Ihren Lieblingsduft. Setzen Sie sich auf eine Bank im Park, um in den Himmel zu schauen. Gehen Sie in eine Boutique und probieren Sie die teuersten Kleider an. Sie müssen die Sachen ja nicht kaufen. Es kann dennoch Spaß machen, sich für eine Weile damit zu umgeben. Hören Sie gute Musik. Kochen Sie ihr Lieblingsessen.

Kurz und gut, verwöhnen Sie sich mal so richtig. Schaffen Sie sich schöne Momente. Die ersetzen zwar kein gutes Gespräch mit Freunden, aber wenn man wieder einmal schlecht drauf ist und niemanden erreicht, weil alle so beschäftigt sind, findet sich auf diese Art und Weise ein Weg, die Zeit zu überbrücken. Und wenn es einem dann wieder besser geht, haben die Anderen garantiert auch wieder Zeit.

Ihre Marina Frank


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Tödliches Geschenk - Leseprobe gefällig?

»Dieses verdammte Telefon!«, rief er plötzlich und hieb mit der Faust auf den Couchtisch, sodass die Tassen auf den Untertassen tanzten. Axel war wütend. Reichte es nicht, dass er in den letzten acht Wochen wegen Bea ständig mit schlechten Nachrichten aus dem Krankenhaus rechnen musste und froh war, wenn das Telefon nicht klingelte? Nun saß er hier wie auf Kohlen und hoffte inständig auf Anna-Lenas Anruf.

Wieso kam die Familie nicht zur Ruhe? Es sah doch alles so gut aus. Beas Transplantation stand kurz bevor. Mit Sabines Niere würde sie wieder ganz gesund werden, hatten die Ärzte gesagt, und nun das! Wo war Anna-Lena?

Um viertel nach elf klingelte es an der Haustür. Axel ging, um zu öffnen. Es war Conny. Anstatt ihn wie sonst überschwänglich zu begrüßen und mit einem Redeschwall zu überfallen, stand sie nur so da. Sie sah ihn entsetzt an – einen Zettel in der Hand.

Axel verstand nicht, was das sollte. Er brauchte einen Moment, bevor er fragte: »Ist alles in Ordnung mit dir?« Er trat einen Schritt zur Seite, um Conny hereinzulassen. Sie rührte sich nicht. Es sah so aus, als sei sie an der Türschwelle festgeklebt.

»Komm ins Haus. Du wirst noch ganz nass«, sagte Axel, schob Conny mit einer Hand, die er ihr auf den Arm legte, an sich vorbei und schloss die Tür. Axel sah Conny an. Wortlos hielt sie ihm den Zettel entgegen.

»Was soll ich damit?«, fragte Axel. Conny schwieg noch immer. »Was ist denn bloß mit dir los? Hast du etwa deine Sprache verloren?«

»Lies!«, sagte Conny mit tonloser Stimme. Axel griff nach dem Zettel, der vom Regen feucht geworden war. Er las die Worte, die darauf standen, ohne deren Bedeutung zu erfassen. Sie lauteten:

Diese Transplantation darf nicht stattfinden!
Wenn Sie Ihre Tochter lebend wiedersehen wollen,
lassen Sie die Finger davon!!!

Hier finden Sie eine weitere Leseprobe