06.06.2016 - Wie meine Blog-Einträge entstehen
Manchmal sitze ich am Schreibtisch und weiß genau, um welches Thema es im nächsten Blog-Eintrag gehen soll. Dann ist der Computerbildschirm rasch mit Text gefüllt.Es gibt aber auch Tage, an denen sitze ich am Schreibtisch und mir will absolut nicht einfallen, was in den aktuellen Blog-Eintrag hinein könnte und der Computerbildschirm bleibt erst einmal leer. Was tun?
Mir bleiben mehrere Möglichkeiten: Ich könnte darauf verzichten und keinen neuen Blogeintrag verfassen. Das wäre aber schade. Außerdem könnte es einreißen und dann wäre vielleicht irgendwann ganz Schluss mit dem Blog.
Wenn mir partout nichts einfallen will, blicke ich auf die vergangene Woche zurück. Meistens dauert es nur ein paar Minuten und ein Thema, das mich sehr berührt oder aufgeregt hat oder mit dem ich mich auf andere Weise beschäftigt habe, kommt mir in den Sinn. Dann beginne ich mit dem Schreiben und zum Glück ist bisher auch immer etwas Brauchbares dabei herausgekommen. :-)
Wo ich das Thema der Woche auftue?
In Filmen, in den Nachrichten, in Fernsehen-Magazinen, Zeitschriften, im Internet, in Gesprächen mit anderen Leuten, im Radio, auf der Straße, kurz und gut, mitten im Leben. Oft fällt mir unter der Dusche ein, worüber ich schreiben möchte. Fragen Sie mich nicht, warum das so ist.
Die Jahreszeiten spielen ebenfalls eine Rolle. Im Herbst kommen mir eher Themen, wie Depressionen oder Lichtmangel in den Sinn, während im Frühling die Freude über das Entstehen neuen Lebens und die Farbenvielfalt überwiegt.
Meine eigene Lebenssituation hat auch Einfluss auf die Blog-Einträge. Es sind ja keine wissenschaftlichen Abhandlungen, die eine gewisse Distanz erfordern, sondern sie haben immer eine persönliche Note.
Ich hoffe, damit auch weiterhin auf Ihr Interesse zu stoßen und Sie zu unterhalten.
Ihre Marina Frank
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Ein Katalanischer Sommer - Leseprobe gefällig?
Hier finden Sie eine weitere LeseprobeBarcelona ist strahlend hell. Am tiefblauen Himmel scheint die Sonne und die Luft flimmert vor Hitze über der Plaça Catalunya im Herzen der Stadt. Touristen sitzen auf schattigen Bänken, um ein Weilchen zu rasten. Kinder füttern Tauben und jagen ihnen nach. Junge Leute haben es sich unter Bäumen auf einer kleinen Rasenfläche bequem gemacht.
Heute ist Mittwoch. Manuela steht oberhalb der Plaça neben einer Wasser-Fontäne, die ihre erfrischenden feinen Tröpfchen vom leichten Wind in alle Himmelsrichtungen davontragen lässt. Hamburg scheint ihr unendlich weit weg zu sein. Wenn sie jetzt daran denkt, kommt es ihr grau und kalt vor. Und dann ist da noch Thorsten. Auf seine Gesellschaft legt sie zurzeit keinen gesteigerten Wert. Manuela will gar nicht wissen, mit wem er sie dieses Mal betrogen hat. Sie nimmt an, dass es sich entweder um eine Sekretärin oder eine seiner Studentinnen handelt. Die jungen Mädchen himmeln ihren Herrn Professor Thorsten Schenk ja geradezu an. Manuela fragt sich, was sie dazu bewegt, ausgerechnet Kunstgeschichte zu studieren. Sie selber findet die Analyse der Werke »alter Meister« ermüdend.
Manuela schüttelt den Kopf und blickt in Richtung der Straße, um auf andere Gedanken zu kommen. Hier ist was los. Linienbusse, Lastwagen, PKWs, die Stadtrundfahrtbusse und nicht zu vergessen die für Barcelona so typischen schwarz-gelben Taxis stauen sich und kommen nur langsam vom Fleck. Motorradfahrer sausen zwischen den anderen Verkehrsteilnehmern hindurch. An der Haltestelle für die Aero-Busse, mit denen die Touristen vom bzw. zum Flughafen gebracht werden – sie befindet sich direkt vor dem Gebäude des Corte Inglés, Spaniens größter Kaufhauskette – steigen Neuankömmlinge aus und strömen auf die Straße. Andere Leute drängen in den Bus, um ihre Abreise anzutreten. Auch die Gehwege sind gut besucht. Menschen aus aller Herren Länder bestaunen Geschäfte und Hotels. Manuela stört das nicht. Trotz der rund zweitausend Kilometer, die sie im Zug durch halb Europa zurückgelegt hat, fühlt sie sich frisch und ausgeruht, ja irgendwie beschwingt.